Argentalklinik
Fachklinik für Konservative Orthopädie (BGSW) und Rheumatologie
 
 
 
 

NEUNTE BÄDER-UND REHATOUR MACHT STATION IN WANGEN

Reha lohnt sich für alle - Teilnehmer meistern Beachtliches

 Wangen - "Unmögliches möglich machen!" So drückte es eine der 36 Radler aus, die schon zum wiederholten Male an der Bäder-und Rehatour des Krebsverbands Baden-Württemberg teilnahm. Am Samstag machten die Tour-Teilnehmer an den Fachkliniken Wangen Station. 
Bäder- und Rehatour
Es ist beeindruckend, was die Teilnehmer dieser achttägigen Tour, die über 800 Kilometer quer durch Baden-Württemberg bis nach Davos (Schweiz) führt, bewältigen. Sie legen täglich oft mehr als 100 Kilometer zurück, und wollen damit nicht nur zeigen, was nach einer schweren Erkrankung oder nach einem Unfall wieder möglich ist. Sie wollen auch deutlich machen, dass dies nur gelingen kann, wenn motivierten Betroffenen durch qualifizierte Rehabilitationsmaßnahmen der Weg zurück in Beruf und Gesellschaft aufgezeigt und eingeübt wird.  
  
"Diese Investition lohnt sich für alle - für die Betriebe, die Facharbeiter suchen, für die Kranken- und Rentenversicherung, die durch erfolgreiche 'Reha vor Rente beziehungsweise Pflege' viel Geld sparen und am meisten für die betroffenen Menschen selbst", wirbt Hubert Seiter, Initiator der Bäder-und Rehatour, nachdrücklich für "Reha made in Germany". Bei der Tour zeigt sich, dass Baden-Württemberg ein innovatives Bäder- und Rehaland ist. Elio Schneider, mitradelnder Geschäftsführer der Waldburg -Zeil Kliniken, sieht darin einen Beleg für die gute Struktur- und Gesundheitspolitik im Lande, getragen von mittelständischen Unternehmen.  
  
 

Nach schwerem Unfall wieder ins Leben zurückgekämpft

  
  
"Wer einmal miteinander geschwitzt hat, der lernt sich kennen": Andrea Nordmann vom Zentrum für Beruf und Gesundheit in Bad Krotzingen, lobt besonders den Gemeinschaftsgeist auf dieser Tour. Sie radelt selber mit, und ist begeistert, wie Menschen einander mitziehen. Menschen mit unterschiedlichsten Erkrankungen und Behinderungen sind dabei, manche mit dem Dreirad, andere mit dem E-Bike oder einem normalen Rennrad.  
  
Thomas beispielsweise strampelte vergangenes Jahr noch auf dem Sport-Dreirad, dieses Jahr auf dem E-Bike, und nächstes Jahr will er es ganz aus eigenen Kräften schaffen, ohne elektronische Unterstützung. Dabei hätte im Jahre 2004 niemand geglaubt, dass er seinen schweren Motorradunfall überhaupt überleben würde. Nach schwersten Gehirnverletzungen lag er wochenlang im Koma, zwischen Leben und Tod. Als es wieder bergauf ging, glaubten alle, dass er für sein Leben lang ein schwerer Pflegefall bleiben würde. Dank hervorragender Reha-Maßnahmen, der tollen Unterstützung von Seiten der Ärzte und Pflegekräfte, und besonders durch die Ermutigung seiner Mutter, hat Thomas es geschafft, sich ins Leben zurück zu kämpfen. "Man muss nur wollen, und an sich glauben", meint er heute stolz, und die 80 Kilometer, die er heute zurückgelegt hat, sind ihm nicht anzumerken.  
  
Alwin Baumann, 2013
Alwin Baumann, Klinikleiter der Waldburg-Zeil Fachkliniken für Reha von Kindern und Jugendlichen, betonte bei der Begrüßung der Radler, wie wichtig es sei, frühzeitig mit den Reha-Maßnahmen zu beginnen. Große Sorge bereitet aktuell die Antragssituation bei Reha-Maßnahmen für Kinder und Jugendliche. Petra Krebs, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, bemerkte hierzu: "Es kann doch nicht wahr sein, dass viel über chronisch kranke junge Menschen geklagt wird, und nur bei einem Bruchteil qualifizierte Reha-Maßnahmen beantragt und durchgeführt werden." Dem behandelnden Arzt komme diesbezüglich eine Schlüsselfunktion zu. Darin sind sich auch alle Tour-Teilnehmer einig.  
  
 

Großes Engagement der Betreuer in den Fachkliniken

  
  
Hanna (15) und Viktoria (16) - (Namen geändert) - sind seit zwei Wochen in den Fachkliniken in Wangen zur Reha. Die eine wegen depressiver Episoden, Adipositas und Asthma bronchiale. Die andere wegen Angst- und Anpassungsstörungen und Schulproblemen. Auch sie sollen - als junge Menschen - durch geeignete Reha-Maßnahmen fit gemacht werden fürs Leben. Beide haben das Ziel, einmal als Ärztinnen zu arbeiten. In den Wangener Fachkliniken gefällt es ihnen ausgesprochen gut: "Hier wird man zu nichts gezwungen, es wird einem auch nichts verboten. Ich habe es mir vorher strikter vorgestellt. Doch hier geht es recht familiär zu, und man fühlt sich sehr schnell recht wohl." Beide loben das große Engagement der Betreuer, mit denen man über alles reden kann. Durch die Reha-Maßnahmen wie Sport, gesunde Ernährung, Gruppengespräche, Adipositas-Schulungen, Ergo-Therapie wird das Selbstvertrauen gestärkt und ein gesunder Lebensstil eingeübt. Hubert Seiter ließ es sich nicht nehmen, die beiden eine Runde auf seinem Sport-Dreirad mitstrampeln zu lassen, um die Motivation für gute Reha zu steigern. Das ist ihm offenbar gelungen, denn die Jugendlichen waren begeistert.  
  
Die Bäder-und Rehatour 2016 fand an diesem Samstagabend einen gemütlichen und informativen Ausklang. Bei einem Abendessen im Gemeindesaal von Sankt Martin begrüßte OB Michael Lang die sportlichen Teilnehmer, und führte sie anschließend durchs Rathaus und durch die Stadt.  
  
 
Artikel aus: Schwäbische Zeitung Wangen, von Edgar Rohmert. 
Veröffentlicht am: 14.09.2016  /  News-Bereich: News des Klinikverbundes
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